Mehr mit weniger: durch nachhaltige Denkweise zu globaler Transformation

Niklas Wass, President – Geschäftsbereich Stainless Europe bei Outokumpu

Eine der großen Fragen unserer Zeit lautet: Wie können wir aus weniger Rohstoffen mehr erzeugen?

Auch wer Wirtschaftswachstum als verzichtbar erachtet und stattdessen eine Verringerung der Gesamtproduktion favorisiert, kann nachvollziehen, dass der Fortbestand unserer Zivilisation und die Schaffung einer gerechteren Welt es auch künftig erfordern, dass gebaut wird. Das betrifft den Bau neuer Infrastruktur zur zuverlässigen Versorgung mit sauberer Energie ebenso wie den Ausbau umweltfreundlicher öffentlicher Transportsysteme.

Während Regierungen über die Instrumente verfügen, um das 1,5°C-Klimaziel in Reichweite zu halten, spielt vor allem der Unternehmenssektor eine Schlüsselrolle bei der Ergreifung von Maßnahmen und der Umsetzung politischer Entscheidungen im Markt.

In den nordischen Ländern sind wir es gewohnt, aus knappen Ressourcen möglichst viel zu machen. Dieses Konzept war schon immer ein Bestandteil unserer Kultur. So prägen Minimalismus und Funktionalität bereits seit Jahrhunderten finnisches Design und unsere Architektur, die aus dem Prinzip erwachsen ist, aus dem Vorhandenen, insbesondere aus Holz, haltbare Konstruktionen zu schaffen und Abfälle zu minimieren. So wurden auch in Schweden und Dänemark wegweisende Lösungen umgesetzt, um aus Haushaltsabfällen Wärme, Brennstoff und Strom zu gewinnen und so den Bedarf an Primärenergie und an Deponiefläche zu senken.

Ein Teil dieser Denkweise und der Kreativität, die sie hervorgebracht hat, ist aus der Not geboren. Und heute ist die Notwendigkeit, aus weniger mehr zu machen, größer denn je. In Bezug auf Kultur, Technologie und rechtliche Rahmenbedingungen sind die nordischen Länder gemeinsam in der Lage, auf diese Notwendigkeit zu reagieren und den Wandel zu einer Gesellschaft voranzutreiben, die mehr zurückgibt als sie verbraucht.

 

Vorbild nach nordischem Rezept: Outokumpu erzeugt mehr aus weniger

Outokumpu ist stolz darauf, diesen Wandel aktiv mitzugestalten. Als global führender Produzent von nachhaltigem Edelstahl bieten wir ein Produkt, das – zusammen mit dem zugrundeliegenden Innovationsgeist – wesentlich zur Energiewende und Schaffung einer nachhaltigeren Gesellschaft beiträgt.

Wesentlich zum einen, weil Edelstahl nicht immer sichtbar, aber trotzdem allgegenwärtig ist. Vor allem aber, weil er eine Schlüsselkomponente nachhaltiger Entwicklung ist. Seine Korrosionsbeständigkeit und Langlebigkeit machen ihn zu einem unverzichtbaren Baumaterial für Solar- und Windkraftanlagen. Auch in der urbanen Infrastruktur ist Edelstahl unverzichtbar, beispielsweise für die hygienische und wartungsarme Trinkwasserbereitung. Erst recht nicht wegzudenken ist Edelstahl aus dem Bereich Transport und Verkehr, vom Elektroauto bis hin zu einem umfassenden und zuverlässigen öffentlichen Transportsystem.

Die nahezu unbegrenzte Wiederverwertbarkeit des Materials verschafft Edelstahl zudem eine besondere Bedeutung in der Kreislaufwirtschaft. So hat Edelstahl von Outokumpu etwa einen durchschnittlichen Recyclinganteil von 90%. Darüber hinaus basiert unsere Produktion zum überwiegenden Teil auf CO2-armer Elektrizität.

Nichtsdestoweniger sehen wir weiterhin Verbesserungsmöglichkeiten, sowohl bezüglich unserer eigenen Tätigkeit und Lieferkette als auch in unserer Rolle als Branchenführer. Daran orientiert sich auch unsere Selbstverpflichtung zu kontinuierlicher Innovation. Einer unserer wegweisenden Erfolge für die nachhaltige Edelstahlproduktion ist unser Produkt Outokumpu Circle GreenⓇ, dessen CO2-Fußabdruck um bis zu 93% unter dem globalen Durchschnitt* liegt. Zudem sind wir das einzige Unternehmen in der Edelstahlindustrie mit einer bestätigten 1,5°C-Zielsetzung im Rahmen der Science-based Target initiative (wissenschaftsbasiertes Klimaziel/SBTi). Wir wollen unsere gesamte Wertschöpfungskette auf dem Weg zu einer grünen Transformation begleiten. Erfolg wird dabei auch durch Zusammenarbeit erzielt – er liegt in unserer Fähigkeit, ehrgeizige Nachhaltigkeitsziele durch Partnerschaften mit Kunden und Lieferanten zu erreichen.

Während wir den Kohlenstoff-Fußabdruck unserer Kunden verringern, vergrößert kohlenstoffarmer Edelstahl unseren Handabdruck, sprich: das Maß an Treibhausgas-Reduzierung, das wir entlang unserer erweiterten Wertschöpfungskette erreichen und unterstützen können. Durch die Verringerung unserer Emissionen unterstützen wir auch unsere Kunden dabei, ihre Emissionen jedes Jahr um mehr als 10 Millionen Tonnen im Vergleich zum weltweiten Durchschnitt zu senken. Diese Menge an Emissionen entspricht mehr als 24 Millionen Transatlantik-Flügen eines Reisenden von London nach New York.


Gestählt in die Zukunft

Nachhaltigkeit ist damit kein schwammiges Ideal mehr, sondern eine konkrete Investition in zukunftsfähige Wirtschaft, die Wachstumschancen und neue Geschäftsmöglichkeiten eröffnet. Die Bemühung um eine grünere Zukunft dreht sich längst nicht mehr um Normerfüllung oder Trendhascherei. Es geht darum, wegweisend voranzugehen und Benchmarks für andere zu setzen. In der aktuellen Ära von ökologischer Innovation ist es der Paradigmenwechsel vom Reden zum Handeln, der Vorausdenker von Nachahmern unterscheidet.

Diesen Wechsel vollzieht Outokumpu an vorderster Front. Wir reden nicht nur, sondern handeln. Durch konkrete Investitionen in CO2-reduzierende, die gesamte Wertschöpfungskette nachhaltiger gestaltende Technologien und Prozesse bereiten wir nicht nur uns auf eine Zukunft vor, in der Nachhaltigkeit oberste Maxime ist, sondern tragen selbst zur Schaffung dieser Zukunft bei.

In unserem Bestreben nach Weiterentwicklung einer nachhaltigen Edelstahlerzeugung kommt unser Credo zum Ausdruck, dass verantwortungsvolle Produktion nicht nur möglich und notwendig ist, sondern gewinnbringend sein kann. Mit jedem Schritt weisen wir nach, dass dieser Einsatz der Grundstein zeitgemäßer Industrie ist - ein Standard dafür, wie Unternehmen erfolgreich wirtschaften und zugleich aktiv Gutes für unseren Planeten tuen können. Wir wollen nicht nur mehr mit weniger machen, sondern zugleich sicherstellen, dass unser heutiges Handeln zu einem fairen, nachhaltigen Morgen beiträgt – für alle.